Zum Inhalt springen

Hamburger Gespräche für Kultur & Medien: Prof. Daniel Kühnel zu Gast

None

„Wozu muss Kunst politisch sein, wenn dies doch die Aufgabe von Parlamenten und Medien ist?"

Das war die Ausgangsfrage von Daniel Kühnel bei den Hamburger Gesprächen für Kultur & Medien. Zum Auftakt der neuen Saison teilte der Intendant der Hamburger Symphoniker seine philosophischen Gedanken mit dem gebannten Publikum: Wie teilen sich Politik und Kunst den öffentlichen Raum? In welcher Art von Konkurrenz stehen beiden Sphären darin? Wie findet Kunsterlebnis in diesem Spannungsfeld statt?

Im Kern geht es darum, Welt zu schaffen, zu erleben und zu gestalten – Politik und Kunst bieten dabei ganz unterschiedliche Zugänge. Während die Politik mit einer „um … zu“-Logik funktioniert, ist der Raum der Kunst und das individuelle Erlebnis von künstlerischen Inhalten erst einmal interesselos. Die ästhetische Artikulation erschafft auf ihre ganz eigene Weise Welt. Daniel Kühnel stellte zur Diskussion, ob Kunstschaffende in ihrer Ausbildung überhaupt in ausreichendem Maße ein Bewusstsein für diesen notwendigen Anspruch entwickeln können, mit der eigenen Kunst Welt zu artikulieren und dies in einem konkurrierenden Verhältnis zur Politik zu tun. Im Moment der Corona-Pandemie wurde diese Frage plötzlich virulent und existenziell, als Kulturbetriebe flächendeckend geschlossen wurden. Die Frage nach der Bedeutung von Kunst und Kultur für Öffentlichkeit und Gesellschaft erhielt in dieser Zeit eine neue Dringlichkeit und wurde breit diskutiert.

Die Hamburger Gespräche für Kultur & Medien sind eine gemeinsame Veranstaltungsreihe des Instituts für Kultur- und Medienmanagement an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und der Claussen-Simon-Stiftung. Am 23. Januar 2025 wird Prof. Dr. Barbara Plankensteiner, direktroin des @markk, im Mendelssohn-Saal der Hochschule für Musik und Thater zu Gast sein.

Foto: Sven Wied